Statements

Die Initiative WIR. Erfolg braucht Vielfalt., die Laut gegen Rechts 2011 veranstaltet, wird von vielen Bürgern in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland unterstützt. Auch viele Prominente nutzen ihre Bekanntheit, um für Demokratie, gegenseitigen Respekt und Toleranz zu werben. Sie sollen hier zu Wort kommen:

Portrait von Heike Götz
Heike Götz
„Vielfalt, Meinungsfreiheit und Demokratie sind uns so selbstverständlich geworden. Dabei ist es erst gut 20 Jahre her, dass dafür Menschen mutig auf die Straße gegangen sind- auch hier in Mecklenburg-Vorpommern, meiner Heimat. Wir dürfen uns diese Werte, dieses Lebensgefühl von Freiheit nicht wegnehmen lassen von ein paar wenigen. Die Wahlplakate der NPD, die momentan in vielen Dörfern hängen, finde ich erschreckend und peinlich. Die trüben die Urlaubsstimmung der vielen (zahlenden) Gäste und sind für die Einwohner dieses schönen Landes einfach entwürdigend. Unser schöner Norden hat ein anderes, viel freundlicheres Gesicht! Zeigen wir das gemeinsam – uns selbst und der Welt!“
Portrait von Martin Semmelrogge
Martin Semmelrogge
„Gegen Dummheit ist ja bekanntlich kein Kraut gewachsen und gegen Kleinkariertheit auch nicht und deswegen tut wohl etwas Aufklärung not.

Ich unterstütze die Initiative WIR- Erfolg braucht Vielfalt gern. Es gefällt mir als gebürtiger Schwabe gut in Mecklenburg-Vorpommern. Ich lerne hier die Heimat meiner Eltern kennen, die beide aus dem Osten kamen.

Es ist hier wirklich so schön wie sie es in Erinnerung hatten und mir vermittelt haben. Die Leute sind herzlich und nicht verschlagen.
Dumpfbackentum gehört hier eigentlich nicht hin.

Ich schätze Weltoffenheit und Toleranz, sehe mich als Weltbürger, war in Israel, Jordanien, Asien und viel in Amerika.
Man sollte den Menschen ohne Vorurteile gegenübertreten. Ehrlicherweise muss ich sagen, manchmal schleicht sich so ein Gedanke ein, aber schnell wird man eines Besseren belehrt.

Ich spiele zurzeit am Piraten Open Air Theater in Grevesmühlen.
Das Ensemble ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Wir haben eine Thai, einen Philipino, einen Armenier, einen Schweizer in der Hauptrolle des Capt´n Flint, einen Bulgaren und sogar einen Sachsen. Gerade haben wir drei Piraten aus Key West zu Besuch, Leute die gelernt haben, aus jeder Situation das Beste zu machen. Kurz gesagt: Hier verstehen sich alle sehr gut, kommen bestens miteinander aus… und so sollte es eigentlich überall sein.“

Achim Reichel
Achim Reichel
„Als ich gefragt wurde einige Gedanken zur WIR-Initiative über Vielfalt, Grundwerte und Toleranz beizusteuern, habe ich mich zunächst schwer getan, denn diesem Thema ist in wenigen Sätzen so leicht nicht beizukommen. Da ich weder Politiker, noch Soziologe oder dergleichen mehr bin, will ich mich bemühen bei meinem Leisten zu bleiben.

Als Musiker und Musikproduzent fühle ich mich Natur gemäß dem Kulturellen verbunden. Hier fand ich nicht nur ein zweites Zuhause, sondern auch immer wieder Orientierungshilfen, die woanders nicht zu finden waren. Dieses hat mich für den Umgang mit dem Leben klüger werden lassen und darum weiß ich um ihren Wert.

Also fangen wir mal mit den Grundwerten an: ich würde mir wünschen, diese sollten nicht nur als Regel im Grundgesetz geschrieben stehen, sondern auch in unserem Lebensumfeld stattfinden. Schauen wir kritisch auf das von unseren heutigen Informations- und Unterhaltungsmedien transportierte Weltbild, begegnen uns dort Werte, die von Produktdenken bestimmt sind und mehr Kalkül als Mitgefühl beinhalten.

Ich denke, glückliche Werbebotschaften taugen nicht zur Sinnsuche. In den Lagern am Rande unserer „Kaufen-macht-glücklich-Welt“ sind deren Verheißungen unerreichbares Begehren und damit leere Versprechungen. Statt Ausgrenzung sind hier größere Authentizität und mehr Lebensnähe gefragt.

Es mag etwas gebogen erscheinen, aber was Ausgrenzungen anbelangt, sollten wir aus unserer Geschichte gelernt haben und uns erinnern, dass es die Ideologie des dritten Reiches war, welche unerwünschte Mitbürger ausgegrenzte und damit tragende Säulen deutscher Geistes-Kultur nieder riss, deren Vertreter aus dem Land jagte und damit ihrer Existenz beraubte. Dichter und Denkergrößen wie Bertolt Brecht, Elias Canetti, Kurt Tucholsky, Erich Fried, Albert Einstein, Thomas Mann aber auch Ernst Lubitsch, Billy Wilder sind nur einige auf der erschreckend langen Liste der hier ungenannt Gebliebenen. Aus dieser Peinlichkeit erwuchs ein bis heute nicht bewältigtes Ungeschick im Umgang mit dem eigenen Kulturerbe.
Auch dieses Leiden in der Volksseele ist eine Spätfolge für getanes Unrecht.

Mein Blick geht oft bewundernd in Richtung USA, wo einst die Vielfalt Pate stand
und Klimavoraussetzungen für einen ungeahnten kulturellen Reichtum schaffte.
Egal ob Jazz, Rock`n`Roll, Hip Hop oder Bluesmusik, in allen Stilrichtungen haben sich fremde Bräuche von Zuwanderer-Völkern zu neuen heimischen Tönen verbunden.

Ohne Toleranz keine Vielfalt – Monokultur war gestern.

Und so lass ich meinen Herrn von Ribbeck rocken und verabschiede mich mit einem Hawaiianischen Aloha * und einem Tschechischen Ahoi **

Achim Reichel

* = „Zuneigung“, „Nächstenliebe“ oder auch „Mitgefühl“
** = „Hallo“, „Servus“ oder auch „Grüß Dich““

Portrait von Gunther Emmerlich
Gunther Emmerlich
„Sowohl beruflich als auch privat bin ich oft im Ausland. Nicht nur der Künstler freut sich, wenn er gut ankommt, sondern auch ganz persönlich freue ich mich, wenn freundliche Aufnahme, Interesse an meinem Land und seinen Menschen ein Gefühl von Willkommensein vermittelt. Ebenso möchte ich, dass sich mein Land beim Gegenbesuch präsentiert, Fremdenfeindlichkeit möchte ich nicht in der Fremde und schon gar nicht zu Hause. Ideologisch Verkleisterte von gestern möchte ich nicht, die von vorgestern erst recht nicht. Oh, würde doch die Mikrobe der menschlichen Dummheit bald gefunden werden!“
Portrait von Daniel Hope
Daniel Hope
„Als künstlerischer Direktor der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist es meine Aufgabe, Musik in dieses schöne Land zu bringen. Die Erfahrung, die ich durch meine Arbeit mit Musikern auf der ganzen Welt gemacht habe, ist, dass ein friedliches Miteinander möglich ist. Jeder muss auf seine Art gegen Rassismus und Intoleranz reagieren. Ich tue es, in dem ich mich regelmässig für die „Verbotene Musik“ einsetze, das heisst, für Musik von Komponisten die von den Nazis ermordet wurden. Es geht darum, das Publikum darüber zu informieren, was passieren kann, wenn rechte Gewalt die Kunst und die Menschen unterdrückt. Als Festspiele waren wir auch zu Gast in den jüdischen Kulturräumen des Landes: in der jüngst rekonstruierten Synagoge Schwerin, sowie den Synagogen in Krakow am See, Röbel und Hagenow, die heute als Kulturzentren zur aktiven Auseinandersetzung aufrufen. Zusammen mit meinen Freunden aus Amerika, Asien und dem Rest der Welt möchte ich auch in diesem Sommer wieder die Plattform für Völkerverständigung in Mecklenburg-Vorpommern weiter ausbauen und unterstütze daher die Initiative „WIR.Erfolg braucht Vielfalt“.“
Portrait von Tore Aleksandersen
Tore Aleksandersen
„Als Norweger in Mecklenburg-Vorpommern weiß ich, dass erst der Austausch mit anderen Mentalitäten und Denkweisen den Horizont erweitert. So ist es zwischen Menschen vieler Nationen ein Geben und Nehmen, das gemeinsam voranbringt. Darum ist Vielfalt notwendig, um sich weiter zu entwickeln.“
Portrait des Boxers Sebastian Zbik
Sebastian Zbik
„Ich bin hier geboren, ich bin hier aufgewachsen. Ich liebe Mecklenburg-Vorpommern und möchte, dass meine Heimat als Ort der Toleranz, des Respektes der Menschen voreinander und des Miteinanders wahrgenommen wird. Gewalt und Fremdenfeindlichkeit dürfen keinen Platz und keinen Nährboden im schönsten Bundesland der Welt finden. Dafür trete ich ein: zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern, in Deutschland und überall auf der Welt. Natürlich auch in meinem Sport. Im Ring sind wir Rivalen, aber nur dort“
Portrait der Schauspielerin Katrin Sass
Katrin Sass
„Ich finde diese Initiative großartig! Bis heute habe ich gedacht, dass Parteien, wenn sie denn gewählt sind, auch zu einer Demokratie gehören. Nach den vielen Beispielen, die mir heute geschildert wurden habe ich verstanden, dass das nicht der Fall ist. Die NPD gehört verboten. Die Menschen, gerade die Jugendlichen, die das nicht mehr erlebt haben, müssen den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie lernen! Wenn ich mit meiner Stimme etwas dazu beitragen kann, dann ist es gut.“
Portrait des Fußballmanagers Stefan Beinlich
Stefan Beinlich
„Als ehemaliger Nationalspieler bin ich für Weltoffenheit, Aufeinanderzugehen und tolerantes Miteinander. Gewalt ist niemals eine Lösung. Nur miteinander, im gegenseitigen Austausch, voller Achtung und Respekt kann eine Mannschaft nach vorne kommen. Dabei ergänzen sich die individuellen Fähigkeiten von jedem einzelnen. Auch in der Gesellschaft ist es so. Engagement ist gefragt, Toleranz und Vielfalt. Das bedeutet, dass jeder solche Grundwerte wie Meinungs-, Presse- oder Versammlungsfreiheit nutzen sollte und unser Leben dadurch jeden Tag aktiv verbessern.“
Portrait des Moderators Carlo von Tiedemann
Carlo von Tiedemann
„In meinem intensiven Leben habe ich schon vieles ausprobiert und Erfahrungen gesammelt. Bei allem wurde mir eines klar; Demokratie, Vielfalt und Toleranz sind lebensnotwendig.
Nicht nur als Moderator sage ich gerne meine Meinung. In einer Diktatur wäre ich mundtot; müssten alle ehrlichen und kritischen Stimmen schweigen. Dann dürfte niemand mehr klar und deutlich seine Meinung sagen. Darum unterstütze ich die Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“.“
Portrait des Musikers Sebastian Krumbiegel
Sebastian Krumbiegel
„Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen – wer das nicht weiß, der sollte sich etwas intensiver mit unserer Geschichte befassen. Wenn heute neue Nazis durch unsere Stadt marschieren, dann wehre ich mich dagegen, und wir in Leipzig haben das auch ganz gut in den Griff gekriegt. Es ist nicht schwer, es geht nur um eine Haltung, eine Überzeugung, dass wir das Land in dem wir leben nicht mit braunem Schwachsinn besudeln lassen wollen. Deutschland ist bunt, uns es liegt an uns, ob das so bleibt.“
Portrait der KiezMieze Olivia Jones
Olivia Jones
„Wenn die Klugen immer nachgeben, regieren irgendwann die Dummen! Ich will’s bunt statt braun! Deshalb bin ich auch bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2003 gegen Rechtsaußen Ronald Schill angetreten und habe für den NDR vom Landesparteitag der NPD in Niedersachsen berichtet. Also: Arsch hoch, Zähne auseinander, damit die Deutschen nicht irgendwann auch noch den dritten Weltkrieg anzetteln.“
Portrait des Regisseurs Andreas Dresen
Andreas Dresen
„Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich viel unterwegs bin. Es macht das Ankommen in der Fremde leichter, wenn ich als Gast empfangen werde, wenn ich ein Interesse an mir, an meiner Arbeit spüre.
Genau dies erlebe ich immer wieder hier in Mecklenburg-Vorpommern. Sicher ist der Norden meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen, ich kam nie als Fremder an. Für unsere sich verändernde, globalisierte Gesellschaft ist die Demokratie die Grundfeste, auf die wir bauen können und die einzige, mit der ich leben will. Ich unterstütze WIR., weil wir Vielfalt brauchen.“
Portrait des Musikers Peter Maffay
Peter Maffay
„Unsere Gesellschaft lebt von Begegnungen mit anderen Religionen und Kulturen. Diese Begegnungen bereichern, vor allem aber bringen sie Vielfalt. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land, in dem Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz keinen Platz haben. Mecklenburg-Vorpommern ist weltoffen und an Begegnungen interessiert. Ich erinnere mich gerne an Konzerte und Reisen dorthin. Daher unterstütze ich mit bestem Gewissen die Kampagne „WIR“. Ich hoffe, dass diese Kampagne breite Rückendeckung in der Gesellschaft findet. Jeder kann und sollte sich einbringen. Gemeinsam können WIR die Vielfalt nutzen, die andere Kulturen mit sich bringen.“
Portrait des Schauspielers Armin Müller-Stahl
Armin Müller-Stahl
„Bei meiner Arbeit an vielen Orten der Welt wurde ich überall freundlich aufgenommen. Die Achtung vor jedem Menschen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Position, seinem Glauben oder seiner Sprache ist für mich selbstverständlich. Und wichtig ist, dass den ewig Gestrigen nicht auf den Leim gegangen wird.“